Sie sind bereits Fernwärmekundin bzw. -kunde oder denken darüber nach, auf Fernwärme umzusteigen? Die Fernwärme stellt in Österreich besonders in dicht besiedelten Gebieten eine wichtige Option der Energieversorgung dar. Kleinere Orte verfügen jedoch selten über ein ausgebautes Fernwärmenetz. In diesem Ratgeber geben wir Ihnen einen Einblick in die Funktionsweise der Fernwärme.
Unter Fernwärme versteht man die Versorgung von Gebäuden mit Raumwärme und Warmwasser. Die Belieferung der Haushalte mit Wärme in Form von heißem Wasser oder Dampf erfolgt durch ein Netz von isolierten, unterirdischen Rohrleitungen. In den angeschlossenen Gebäuden wird die Wärme dann mittels Wärmetauscher auf das interne Heizungssystem übertragen.
Fernwärme wird in großen, zentralen Anlagen produziert, etwa in (Heiz-)Kraftwerken. Diese nutzen dafür eine Vielzahl an Energiequellen, darunter fossile Brennstoffe wie Erdgas und Kohle, erneuerbare Energien wie Biomasse und Geothermie sowie Abwärme aus industriellen Prozessen. Viele Fernwärmeanlagen verwenden die Kraft-Wärme-Kopplung, bei der Strom und Wärme zeitgleich erzeugt werden, was die Energieeffizienz steigern kann.
Nein, als Endkundin oder -kunde können Sie den Tarif nicht wechseln und sind auf einen bestimmten Anbieter angewiesen. Fernwärme ist netzgebunden, ähnlich wie die Wasserversorgung. Der Anschluss an das Fernwärmenetz erfolgt durch den regional verfügbaren Versorger, weshalb Sie in den meisten Fällen auch von diesem beliefert werden. Es wird stets ein einheitlicher Tarif für das ganze Wohngebäude angewendet, sodass ein einziger Wärmevertrag für das komplette Haus besteht. Das ist gesetzlich geregelt und bedeutet leider auch weniger Flexibilität bei etwaigen Preisänderungen.
In Wohnanlagen werden die Abrechnung, die Ablesung und die Wartung der Fernwärme häufig von der Hausverwaltung oder spezialisierten Abrechnungsfirmen durchgeführt. Dann besteht kein direkter Vertrag zwischen Ihnen als mietende oder Eigentum besitzende Person mit dem Fernwärmeunternehmen.
Wenn ein Wechsel des Fernwärmeanbieters nicht möglich ist, bleibt oft nur die Option, auf ein anderes Heizsystem auszuweichen. Hier sind einige der Alternativen:
Der Umstieg zu einer Fernwärme-Alternative kann jedoch mit hohen Kosten und baulichen Maßnahmen verbunden sein. Es sollten Faktoren wie der Gebäudezustand, der verfügbare Platz, die lokalen Gegebenheiten und die Energieförderungen berücksichtigt werden. Empfehlenswert ist es, sich Fachpersonal zurate zu ziehen, damit Sie wissen, welche Heizsysteme überhaupt wirtschaftlich und technisch bei Ihnen machbar sind.
Auch wenn Sie als Fernwärmekundin und -kunde an Ihren Anbieter gebunden sind, haben Sie Möglichkeiten, Ihre Energiefixkosten zu optimieren.
Durch das Überwachen Ihres Energieverbrauchs können Sie gezielt Einsparpotenziale identifizieren. Die Heizkosten reduzieren Sie, indem Sie mittels programmierbarer Thermostate die Raumtemperatur um ein paar Grad senken. Versuchen Sie zudem, Wärmeverluste zu minimieren. Stoßlüften Sie und halten Sie Türen zu kühleren Räumen geschlossen. Warmwasser sparen Sie dadurch, dass Sie kürzer und kühler duschen. Außerdem kann ein Sparduschkopf den Warmwasserverbrauch einschränken. Nutzen Sie Ihre elektrischen Geräte effizient, indem Sie den Energiesparmodus ein- und den Standby-Modus ausschalten. Achten Sie beim Kauf von neuen Geräten auf deren Energieeffizienzklasse.
Durch den regelmäßigen Vergleich und Wechsel zu günstigeren Strom- und Gasanbietern können Sie Ihre Energiekosten effektiv senken und mehrere hundert Euro pro Jahr sparen. Die Strom- und Gaspreise schwanken nämlich. Es gibt oft erhebliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Anbietern, insbesondere zwischen der Grundversorgung und alternativen Tarifen. Einige Versorger bieten Preisgarantien für einen bestimmten Zeitpunkt, die Sie vor kurzfristigen Preiserhöhungen schützen. Wechselboni und Rabatte können zusätzliche Einsparungen bringen. Der Vergleich berücksichtigt Ihren Wohnort und individuellen Verbrauch und findet so den für Sie idealen Tarif.
In vielen Fällen stehen Ihnen Förderprogramme zur Verfügung, die Investitionen in energieeffiziente Maßnahmen unterstützen und den Umstieg von fossilen Heizungen auf nachhaltigere Heizungssysteme erleichtern. Diese können Ihnen helfen, die vor allem hohen Anfangskosten zu decken. So gibt es beispielsweise Förderungen für die thermische Gebäudesanierung, die Klimatisierungsoptimierung und die Wärmerückgewinnung. Andere Förderungen und Programme, wie die Senkung der Elektrizitätsabgabe, der Energiekostenausgleich, der Klimabonus oder die Strompreisbremse, reduzieren Ihre Energiekosten direkt. Letztere gilt übrigens nur noch bis Ende Dezember 2024.
Online-Redakteurin
Viktoria stieg unmittelbar nach ihrer Schauspielausbildung und dem Masterstudium in Publizistik- und Kommunikationswissenschaften als Online-Redakteurin bei CHECK24 ein. Sie schreibt über komplexe Finanz-, Versicherungs- und Energiethemen und sorgt dafür, dass Sie alle relevanten Informationen zu unseren Vergleichen erhalten.